From top-down to bottom-up. Klingt nach einer Rapline, aber das ist es gar nicht. Damit ist der Rückhalt für Diversität gemeint. “Top-down”: Alles startet mit richtigen Leitlinien – auch im Unternehmen. Eine Verbindlichkeit muss z.B. durch ein Gesetz, Leitbild, die Unternehmenswerte, eine Betriebsvereinbarung oder einen Verhaltenskodex bekräftigt werden. Doch ob es funktioniert, hängt mit „bottom-up“, also mit dem*r Einzelnen in einem System, zusammen. Also mit dir. Ob du die Leitlinien anerkennst, hängt damit zusammen, ob du die Vorteile für dich in diesem Prozesses erkennen und dich selbst auch einbringen kannst. Das im Alltag zu integrieren ist ein laufender Veränderungsprozess, der alle betrifft. Diversität als neue Kompetenz ist überall in der Gesellschaft und somit auch in Unternehmen. Vom Personal, über den Vertrieb bis zum Marketing. Diversität muss einen engen Bezug zu den ökonomischen Zielen eines Unternehmens haben und darf allgemein nicht als extra Thema der Gesellschaft betrachtet werden. Nur so kann Diversität mit all seinen Vorteilen funktionieren. Bist du gespannt auf mehr?
Was bedeutet Diversität?
Easy übersetzt bedeutet er „Vielfalt“. Der englische Begriff „Diversity“ zielt auf die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen ab. Psychologisch ist er auf den Menschen bezogen. Er beinhaltet Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, physische und psychische Fähigkeiten, soziale und kulturelle Herkunft, ihre Weltanschauung, persönlicher Reifegrad und sonstige Merkmale. Die Globalisierung trägt zu einer multikulturellen Gesellschaft bei. Auch psychologische Eigenschaften finden ihre Relevanz. Darunter zählen Werte, Normen, Persönlichkeit, Kompetenzen, Wissen und Perspektiven auf die Realität. Diese Betrachtungsweise wird auch als „Deep-Level-Diversity“ bezeichnet. Für den Arbeitsprozess ergeben sich daraus die Chance auf eine höhere Kreativität, bessere Entscheidungen und innovative Lösungen für Aufgabenstellungen. Klingt wie ‘ne Superkraft, oder?
Wie ist Diversität zu betrachten?
An der Stelle bissle Geschichtsunterricht. Also pass auf, denn es ist good 2 know! Erst seit den 1990ern wuchs die Bewegung in Deutschland zur Diversity und erhielt mehr Aufmerksamkeit. Seinen Ursprung hat dieser Diversity-Ansatz in den USA. Hier haben in den 1960er-Jahren vor allem Frauen, Bürgerrechtler*innen, Homosexuelle und Menschen mit Beeinträchtigungen verstärkt begonnen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung zu kämpfen. Seit 2006 gibt es ein Antidiskriminierungsgesetz. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz ist in Kraft getreten, um vor rassistischer Diskriminierung und vor Diskriminierung aufgrund bereits erwähnter menschlicher Merkmale zu schützen. Yess, Gesetze sind eine wichtige Grundlage, um Veränderungen anzustoßen.
3.800 Unternehmen und Institutionen haben zudem im gleichen Jahr die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Das ist eine Selbstverpflichtung zu Diversity, die ihren Ursprung in der Wirtschaft hat. Es wird kritisiert, dass die Unternehmen das nur tun, um ihr Image aufzupolieren. Doch unabhängig davon ist die Absichtserklärung und das Bekenntnis zur Gleichberechtigung ein wichtiger Schritt. Denn die meisten Unterzeichner*innen lassen konkrete Maßnahmen und ein hohes Engagement in Sachen Diversität folgen. Seit 2020ern gibt es eine positive Entwicklung. So gibt es in vielen Unternehmen, Einrichtungen und Behörden mittlerweile Gleichstellungsbeauftragte. Sie setzen sich für mehr Diversität speziell in Unternehmen ein. Nicht nur good 2 know, sondern auch good 2 see!
Was kann ich für mehr Diversität tun?
Zur Sensibilisierung der einzelnen Person müssen wir weiterdenken. Es geht darum in einem großen Konstrukt einzelne Positionen zu reflektieren. Wenn Personen nämlich wiederholte Diskriminierung erfahren, verhindert das, dass Menschen ihr volles Potenzial entfalten und sich aktiv in das Gestalten der Gesellschaft einbringen können. Daher ist die Gleichbehandlung aller Menschen so essenziell. Im Großen und Ganzen müssen wir gesellschaftliche Barrieren und institutionelle Diskriminierung überwinden, um die Umsetzung der Menschenrechte für jede*n Einzelne*n zu ermöglichen. Das gelingt am besten in einem vorurteilsfreien Raum. Dafür muss jede*r Einzelne die Initiative ergreifen: Diversity is about you! Diversität ist eine Kompetenz in dir als Teil der Gesellschaft.
Persönlich kannst du jeden Tag selbst in die Reflexion gehen. Übe Diversity! Nur so können wir das Ziel einer ganzheitlich diversen Gesellschaft mit Chancengleichheit für jedes Individuum erreichen. Ein Umdenken und eine ehrliche Reflexion eines*r jeden ist Voraussetzung. Begegnest du deinen Mitmenschen wirklich vorurteilsfrei? Oder behauptest du das nur, vielleicht auch dir selbst gegenüber? Das ist nur der erste Schritt in einem langen, tiefgreifenden und komplexen Prozess. Aber es ist der Anfang von lebenslangem Lernen und von dem, nicht nur in einem Unternehmen, sondern sogar etwas zur Gesellschaft beitragen zu können. Ist das nicht crazy und cool?
Wie kann ich Diversität als Kompetenz in der Gesellschaft umsetzen?
Es gibt eine sogenannte „Diversity-Kompetenz“. Sie ist eine wichtige Schlüsselqualifikation, die im Alltag und im Berufsleben hilft, mit Unterschieden zwischen Menschen kompetent umzugehen. Dieser Umgang beginnt bei der Wahrnehmung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Menschen. Sie beinhaltet:
- Offene und wertschätzende Haltung: Das ist nicht immer selbstverständlich. Daher ist es umso wichtiger, sich mit der eigenen Perspektive, Vorannahmen und Vorurteilen auseinanderzusetzen.
- Perspektivenwechsel: Grundsätzliche Bereitschaft und Fähigkeit, sich in Perspektiven und Lebenslagen anderer hineinzuversetzen. Egal, wie stark sich diese von den eigenen unterscheiden.
- Empathie
- Flexibilität im Denken und Handeln. So kann man besser auf die Bedürfnisse des Gegenübers eingehen.
- Ambiguitätstoleranz: Aushalten von Irritationen, Uneindeutigkeiten und Unsicherheiten im Umgang mit unterschiedlichen Menschen ohne Abwertung des Anderen.
- Fach- und Handlungskompetenz: Zur Umsetzung von Diskriminierungsfreiheit und Chancengleichheit. Das sollte auf dem Wissen über die Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen und bestehenden Machtverhältnissen beruhen.
Kurz und knackig: Diversität-Kompetenz ist All in one für dich und die Gesellschaft. Du kannst mithilfe von Sensibilität und Wissen verschiedene Ausgangssituationen und Bedürfnisse von Menschen wahrnehmen und diesen gerecht werden. Was davon steckt bereits in dir?
Wie achte ich auf Diversität im Unternehmen?
Beim Einstellen ist das eine Sache. Es reicht nicht (m/w/d) hinter die Stellenausschreibung zu tippen. Man muss sich auch bewusst machen: Es geht um weitaus mehr, als nur eine Quote zu erfüllen. Was bedeutet das für das Unternehmen? Beim Einstellen sollte unbedingt auf folgendes geachtet werden: Was ist wichtig und sinnvoll für die Zielerreichung? Stelle neue Personen unter diesem Gesichtspunkt ein. Was braucht das Team noch? Sind andere Aspekte für das Ergebnis und Vorgehen notwendig? Es ist darauf zu achten, dass eine Chancengleichheit besteht. Stellst du vorurteilsfrei auch wirklich den*die, mit den besten Qualifikationen ein? Denn genau das ist der Punkt. Diversity in der Arbeitswelt (und natürlich auch überall sonst) meint nicht, dass Minderheiten bevorzugt behandelt werden sollen. Nein! Sondern viel mehr, dass bei gleicher Eignung der*diejenige eingestellt wird, dessen oder deren Geschlecht, Ethnie usw. im Unternehmen unterrepräsentiert ist.
Btw soll Künstliche Intelligenz (KI) anscheinend ein Hoffnungsträger sein, um „Unconscious Bias“, also unbewusste Vorurteile, im Bewerbungsprozess zu überwinden. Hättest du es gedacht? Was hältst du davon?
Bestehende Herausforderungen im Unternehmen sind:
- Anhaltende Strukturen und Traditionen
- Führungskräfte sehen den Mehrwert nicht
- Fehlendes Verständnis für die Chancen der Diversität
- Vorbehalte und Ängste gegenüber andersartigen Kolleg*innen
- Unternehmen bieten zu wenige Flexibilität in der Arbeitsgestaltung
- Individuellen Stärken der diversen Mitarbeiter*innen bleiben ungenutzt
Wie löse ich Herausforderungen der Diversität?
Konflikte können immer entstehen. Auch bei Diversity müssen Kommunikationsbarrieren überwunden und verschiedene Ideen und Perspektiven koordiniert werden. Hierbei spielt vor allem das richtige Leading eine Schlüsselrolle.
Es kommt darauf an, eine respektvolle, integrative und wissensbasierte Atmosphäre zu kreieren. Es muss ein Raum geschaffen werden, indem jede*r das Gefühl hat, sich weiterbilden, wachsen und einen sinnvollen Beitrag leisten zu können. Mache deutlich:
- Wo soll die Reise hingehen?
- Wie ist die Vorgehensweise?
- Wo schafft der*die Einzelne einen Mehrwert?
- Wo bringst du deine Andersartigkeit ein?
Das fördert die Teamidentität durch:
- Arbeitsmotivation und das Hervorbringen von positiven Emotionen
- Definition der Gruppe durch Aufstellung von Normen
- Supportives Klima untereinander
- Berücksichtigung von unterschiedlichen Erfahrungen
Das sind Teile, wie eine Gruppendynamik beeinflusst werden kann. Das ist Leading auf der next base. ondojo unterstütz dich genau bei solchen Führungsfragen in seinen diversen Sessions zum Leading. Du lernst wie du Maßnahmen einsetzen kannst und Prozesse steuerst. Du lernst dich selbst dafür zu sensibilisieren, wie du auf Mitarbeitende und das ganze Team zugehen kannst. Das ist doch das A und O. So kannst du Kooperation ganz groß in einem diversen Team schreiben und die Erfolgsfrüchte ernten.
Mit Diversität als Kompetenz wächst du über dich hinaus, und bringst einen geschärften Blick in die Gesellschaft ein.
Warum ist Diversität gut?
Das ist die zentrale Frage. Btw hat dazu ein Report von Hunt et al aus dem Jahre 2015 ergeben, dass über 366 börsennotierte Unternehmen mit ethnischer bzw. geschlechtlicher Diversität im Management eine um 35% bzw. 15% höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine über dem Branchendurchschnitt liegende Rendite zu erzielen. Schon krass, oder? Woran das liegt? Na, weil man viel mehr Möglichkeiten und einzigartige Perspektiven hat bestimmte Projekte zu beleuchten. Das ist auf die unterschiedlichen Talente und Charaktereigenschaften der Personen zurückzuführen. Diversity befördert es unterschiedliche Blickwinkel zu haben, und ermöglicht es dir etwas zu sehen, was außerhalb deines eigenen Blickwinkels liegt. Gemischte Teams arbeiten produktiver, denn es wird mehr Wissen generiert und geteilt. Leistungen können dadurch verbessert und Mitarbeitende zufriedener werden. Was das zur Folge hat? Diversity schafft absolut mehr Resilienz, also die Widerstandskraft mit schweren Situationen umgehen zu können. Die diversen Vorgehensweisen befruchten sich gegenseitig.
Was hat ein Unternehmen von Diversität?
Durch das Geben und Nehmen von Ideen entsteht ein sich selbst nährender Kreislauf. Mitarbeitende können mehr leisten. Sie sprechen gut über ihre*n Arbeitgeber*in. Das gestaltet einen Arbeitsplatz attraktiver für neue Mitarbeitende. Das Team kann so aus einem professionellen Netzwerk wachsen, ohne dass noch viel nachgeholfen werden muss. Zur Gestaltung eines attraktiven Arbeitsplatzes gehören z.B. auch Homeoffice-Angebote oder flexible Arbeitszeitmodelle dazu, sodass die Beschäftigten uneingeschränkt sind. Das ist New Work. Es hilft auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen. Einer Selbstverwirklichung sowie einer Balance zwischen Beruf- und Privatleben sind easy möglich.
Diversität ist divers. Und ist es nicht mega nice, dass du ein Teil dieser Diversität bist und sein kannst. Allein, mit dem, was du denkst und wie du damit umgehst. Auch die…
Zusammenfassung
…findet das echt stark. Ganz klar ist: Drück Diversität nicht von dir weg. Erweitere viel besser deinen Blick. Werde stärker. Weitblickender. Und erreiche umfangreichere Ziele, indem du dich selbst reflektierst. Diversität gibt es nämlich in jeglicher Art von Beziehung mit den Menschen, um dich herum. Diversität ist die Schlüssel-Kompetenz in der Gesellschaft. Also: Sei neugierig und offen für das Andere in deinem Gegenüber. Denn nur auf Augenhöhe, mit Wertschätzung und Respekt können wir auf einen Nenner kommen und die Vorzüge erkennen. Das ist das, worauf es bei Diversität ankommt. Denk dran: „Wir leben alle unter demselben Himmel, nur alle mit einem anderen Horizont“, und der Horizont eines*r Anderen, kann deinen ungemein erweitern. Bist du bereit über den Tellerrand hinauszusehen?