Leider nein. Es gibt Studien, die davon sprechen, dass bis zu 50% der Arbeitnehmer unzufrieden sind. [1] Und ja, auch Geld spielt dabei eine Rolle. 22 % der Befragten erwarten sich eine bessere Bezahlung. Doch Vorsicht: Geld allein kann sogar mehr schaden, als dass es die Mitarbeiter motiviert, eine top Performance zu zeigen. Denn die Wirkung verpufft ziemlich schnell und der Gewöhnungseffekt schleicht sich ein. [2] Das wäre wohl auch zu einfach gewesen, alleine mit einem besseren Gehalt stets topmotivierte Mitarbeiter zu haben. 😉 Die gute Nachricht: Als Führungskraft hast du es in der Hand, mit gutem Beispiel voran zu gehen und den Rahmen zu schaffen – für ein motiviertes, glückliches und leistungsorientiertes und damit erfolgreiches Team.
Die Verantwortung der Führungskraft
Man kann jetzt natürlich argumentieren: Jeder ist seines Glückes Schmied, Motivation kommt sowieso von innen und ein demotivierter Mitarbeiter muss selbst seine Komfortzone verlassen. Jein. Fakt ist: Menschen wollen selten das machen, was man ihnen sagt oder von ihnen verlangt. Sie machen in der Regel das nach, was sie gut finden und das, was ihnen vorgemacht wird. Was bei Kindern in der Erziehung der Fall ist, gilt aber auch für Erwachsene am Arbeitsplatz! Was Arbeitnehmer dabei unterstützt, motiviert an die Arbeit zu gehen: Ein gutes Vorbild. Und das bist du als Führungskraft.
Dein eigenes Verhalten und deine eigene Motivation transportierst du als Führungskraft ins Team. Begeisterung überträgt sich, ebenso wie Spaß und Freude am gemeinsamen Erfolg. Der Grundstein, auf den du also aufbauen musst, ist deine Selbstmotivation. Sicherlich hast du dich mit diesem Thema schon beschäftigt, aber es lohnt sich immer, auf Entdeckungsreise zu gehen. Damit du deine Motivation erkennst, als Vorbild dienen kannst und gleichzeitig ein Gespür dafür entwickelst, was dein Team braucht.
Selbstcheck
Wenn du Anhaltspunkte suchst, woraus dein Team Motivation schöpft und wie du die passenden Rahmenbedingungen dafür schaffen kannst, dass es aus eigenem Antrieb mit dabei ist, dann fange bei dir selbst an.
Wie muss eine Aufgabe oder Situation sein, die dir Spaß macht? Was muss gegeben sein?
- Art der Aufgabe: Vielseitig, abwechslungsreich? Wie kann das erreicht werden?
- Zielklarheit: sind Ziel / angestrebtes Ergebnis / Erwartungshaltung klar? Was passiert, wenn das nicht so ist?
- Identifikation: Was brauchst du, um dich mit der Aufgabe / dem Ziel zu identifizieren, damit es DEINS wird?
Wie ist ein Arbeitsumfeld, das dich motiviert?
- Was sind die 3 wichtigsten Do’s and Dont’s im Team: Wodurch entsteht Zusammenhalt?
- Wie muss die Kommunikation sein, damit sie motiviert und wertschätzend ist? Worauf solltest du achten, wenn du mit dem Team sprichst?
Was sind deine persönlichen Motivatoren?
- Was treibt dich innerlich an? Was ist dir am wichtigsten?
- Lässt du dich eher extrinsisch oder intrinsisch motivieren? Extrinsisch, zum Beispiel ein gutes Gehalt oder intrinsisch, beispielsweise um dich selbst zu verwirklichen?
- Wonach strebst du?
Was sind deine persönlichen Demotivatoren?
- Zum Beispiel Überforderung/Druck? Oder Unterforderung?
- Was wird durch demotivierende Faktoren bei dir ausgelöst? Ärger, Frustration, Rückzug?
- Und: Wie gehst du mit deinen Demotivatoren um? Gibt es vielleicht eine alternative (positive) Betrachtungsweise der Situation?
Motivierte Führungskraft – motiviertes Team
Jetzt weißt du, was dich motiviert und demotiviert – und kannst es für dein Team nutzen. Deine Mitarbeiter sind auch nur Menschen, die genau wie du bestimmte Motivatoren und Demotivatoren haben – die alle ganz unterschiedlich sein können. Indem du bei dir selbst anfängst, findest du eine Menge Ansatzpunkte, wie du auch für dein Team die bestmöglichen motivierenden Rahmenbedingungen schaffen kannst. Und wenn das nicht klappt? Dann versuch es doch einfach mal mit der Frage: Was brauchst du, damit du Spaß hast an deiner Arbeit?