Ich sehe was, was du nicht siehst, und das bist du. You are beautiful. Siehst du dich auch? Was gefällt dir an dir? Zwinkere dir mal im Spiegel zu und lächle dich an. Flirte mit dir. Das tut gut und ist eine Leichtigkeit, oder?
Was ist mein Selbstbild?
That’s you! So wie du dich selbst wahrnimmst. Das bedeutet nicht nur der Blick in den Spiegel, sondern auch der Blick dahinter. Also nicht die weiße Wand, sondern Fragen wie: Wer bist du? Was macht dich aus? Welche Charakterzüge und Eigenschaften machen dich aus? Mit welchen Adjektiven würdest du dich beschreiben? Welche Werte hast du? Was treibt dich an? Für Psycholog*innen ist das „Selbstbild“ die Summe der Vorstellungen, aus denen sich unser Bild über uns selbst zusammensetzt: Wie beurteilen wir selbst unsere Fähigkeiten, Stärken und Schwächen? Dabei wirken dein Selbstbewusstsein und deine Selbstachtung mit auf dein Selbstbild. Von diesen beiden Aspekten gehen deine Handlungen und Gedanken aus. Das sind wiederum Anhaltspunkte für dein Fremdbild.
Was ist mein Fremdbild?
That’s also you. Allerdings aus dem Blickwinkel von anderen. So wie sie dich sehen und wahrnehmen. Sozial-Psycholog*innen meinen damit die Summe der Eindrücke, die sich andere Menschen von dir machen. Das ist wechselwirkend, denn du machst dir schließlich auch Bilder von anderen. Sie fallen entweder eher positiver oder eher negativer für das Gegenüber aus. Wenn keine Zeit zum Überprüfen des Bildes ist, bleibt der erste Eindruck mehr als hartnäckig. Ziemlich krass, weil der innerhalb von Sekunden entsteht. Crazy.
Warum gehen Selbst- und Fremdbild auseinander?
Das passiert ganz schnell, denn beide basieren auf subjektiven Sichtweisen. „Objektivität“ doesn’t matter. Zwei individuelle Wahrnehmungen prallen aufeinander. Dein Selbstbild kommt von dir. Es wird durch Wünsche, vorgefasste Meinungen oder Ideale ergänzt. Es kommen unter anderem Grundzüge beim Wahrnehmen zum Einsatz, die wir in der Kindheit gelernt haben. Diese Grundzüge sind oft veraltet und können unsere Bilder verzerren.
Dein Fremdbild ist der Blick von außen. Es entsteht daraus, was andere wahrnehmen, wünschen und meinen. Es ist beeinflusst aus ihrer Vorgeschichte. Zusätzlich spielen unsere Gefühle eine bedeutende Rolle. Auf der einen Seite sind es die Gefühle, die der (erste) Eindruck der anderen Person in uns weckt. Auf der anderen Seite sind es die Gefühle, die durch den Kontakt mit dieser Person befriedigt werden sollen aufgrund bestimmter Erwartungen. Beachte: Selbst- und Fremdbild sind wie unsere Gefühle und die Qualität von alterndem Wein. Sie können sich mit der Zeit verändern, wenn du dich änderst.
Daher ist es wichtig Selbst- und Fremdbild regelmäßig zu überprüfen. Wir machen stetig neue Erfahrungen und erweitern unseren Wissenshorizont. Unser ganzes Leben ist im Wandel. Jede Erfahrung wechselt unsere Sicht auf die Dinge und Menschen der Welt. Durch diese können vergangene Selbst- und Fremdbilder nicht mehr aktuell sein. Dein Gesicht verändert sich, du bekommst mehr Lachfalten. Du wandelst dich mit der Zeit, genauso deine Bilder. That matters.
Welche Vorteile hat ein Feedback auf mein Selbst- und Fremdbild?
Fremdbilder werden dir von anderen teilweise spürbar entgegenbringen. Es kann beispielsweise sein, dass man aus Gemeinschaften ausgeschlossen wird. Vielleicht kannst du das nicht nachvollziehen, weil du womöglich nicht weißt, woran das liegt. Be careful: Wenn Selbst- und Fremdbild voneinander abweichen kann sich das auf das seelische Befinden einer Person auswirken. Sofern es negativ behaftet ist, und man nicht weiß, woran das liegt, kann uns das psychisch krankmachen, vielleicht sogar depressiv oder löst Lebenskrisen aus.
Ein Feedback kann dir helfen dein Selbst- und Fremdbild zueinander zu führen. Nutze dafür deine Selbstreflexion und die Chance zu erkennen, woran du an dir arbeiten willst. Wenn Selbst- und Fremdbild aufeinander abgestimmt sind, stärkt das dein Selbstbewusstsein. Es macht dich zu einer Einheit. Scheue dich nicht davor nach einem Feedback zu fragen. Take care.
Wen kann oder soll ich ansprechen?
Hole dein Feedback aktiv ein, wenn du an dir arbeiten möchtest. Mache dich darauf gefasst, dass es zu Abweichungen kommen kann. Was andere wahrnehmen, kannst du oft nämlich selbst nicht sehen. Dabei geht es nicht nur um bloße Wirkungen, sondern vielleicht auch um einzelne Ereignisse. Diese bleiben in ihren Köpfen womöglich ganz anders und prägnanter hängen als bei dir. Sie können ausschlaggebend und entscheidend für ihr Bild von dir sein. It is what it is.
Gehe für ein Feedback auf Menschen zu, die wertschätzend sind und dich konstruktiv zu Korrekturen deines Selbstbilds anregen, sofern das überhaupt nötig ist. Sofern du es für nötig hältst. Frage sie, welche Eigenschaften sie dir zuschreiben oder wie dein Verhalten in einer konkret benannten Situation wahrgenommen wurde. So erfährst du, was andere sehen, was du nicht siehst oder was du vielleicht sogar versuchst zu verbergen. Dir wird auf jeden Fall deutlicher, wie du auf andere wirkst. That’s the spirit of life.
Wie kann ich mir Feedback holen? Und was ist das Johari-Fenster?
Coachin und ondojo Gründerin Birgit Albrich hat dafür einen Hinweis oder wie sie es liebevoll nennt, eine „Hygienemaßnahme“ für dich: „Feedback ist überall. Mit Feedback umzugehen ist Aufwand. Noch mehr Aufwand ist es, ständig auf Empfang zu sein, was ich wahrnehme, wie es zu interpretieren ist und ob meine Interpretation auch stimmt – das kostet (unnötig) Kraft. Achte darauf, von wem es kommt, und kläre sofort, wenn du etwas nicht verstehst. Frage nach: Hast du das so gemeint? Warum?“
Und was hat das Johari-Fenster mit Feedback zu tun? Das ist echt ein cooles Ding. Hast du überhaupt schon mal was davon gehört? Es ist entwickelt von den Wissenschaftlern Joseph Luft und Harry Ingham. Nice boys. Wie ein Fenster in deine Seele. Keine Hexerei, sondern einfach nur intense. Es ist eine Möglichkeit andere um Feedback zu bitten. Es nennt sich Fenster, da es unsere Wahrnehmung in vier Bereiche aufteilt.
- Das öffentliche Fenster: Was gibst du von dir Preis? Dazu zählen offensichtliche persönliche Eigenschaften oder äußere Merkmale wie z.B. dein Kleidungsstil.
- Der geheime Bereich: Was verbirgst du? Damit sind kleine Laster oder Charaktereigenschaften, die wir versuchen zu unterdrücken, gemeint.
- Der blinde Fleck: Was nehmen lediglich andere wahr? Hier sind unbewusste Eigenschaften von einem selbst zugeordnet.
- Die Unbekannte: Dieser Bereich besteht aus Eigenschaften, die weder du noch andere kennen. Wie verhältst du dich in extremen Gefahrsituationen? Niemand weiß, wie du diese wirklich bewältigst.
Mit dem Johari-Fenster kannst du dein Selbst- und Fremdbild abgleichen. Schreibe dir selbst sechs Adjektive heraus, um dich zu beschreiben. Befrage Menschen in deinem Umfeld, wie sie dich anhand sechs Adjektiven beschreiben würden. Welche Worte stimmen überein, welche nicht? Ordne sie den vier Fenstern zu. An was möchtest du arbeiten?
Wie gehe ich mit Feedback zu meinem Selbst- und Fremdbild um?
Sei eigenverantwortlich und schaue ebenso, was dir guttut. Was ist dir wichtig? Höre dir an, was andere zu sagen habe. Es sind nur ihre persönlichen Wahrnehmungen. Du musst nicht alles annehmen, was andere über dich sagen. Rechtfertige dich nicht. Sieh es als Möglichkeit, blinde Flecken in dir aufzudecken. Denn das bringt dich voran.
Stelle dir folgende Fragen:
- Was ist faktisch?
- Welche Bewertungen gibt es?
- Wie kann ich sie für mich einordnen?
- Was kann ich tun?
- Was beachte ich noch nicht?
- Welche Eigenschaften traue ich mir zu/sehe ich in mir?
- Möchte ich mich irgendwo weiterentwickeln?
Traue dir zu, dass du alles sein kannst, was du anstrebst zu sein. Lies dazu unseren Beitrag zur Selbstwirksamkeit.
Und wenn nicht, dann ist das hier jetzt kurz vor knapp nach der…
Zusammenfassung
…auch schon das Ende für heute. Also: Selbst- und Fremdbild beeinflussen, wie du durchs Leben gehst. Du bestimmst mit, wie andere dich wahrnehmen und du bestimmst dein Selbstbild. Zu wissen, wie du wirkst, ist die Türe in deine Freiheit. Dabei entscheidest du selbst, ob du etwas ändern oder genau so bleiben möchtest, wie du bist. It‘s up to you, baby.