Leticia Ferreira Schmidt

Leticia Ferreira Schmidt

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Im Büro wird (nicht) gelacht

Spätestens mit dem Job beginnt der Ernst des Lebens. Aber muss wirklich alles so ernst sein? Was bringt‘s im Büro auch mal zu lachen? Warum sollte Humor im Berufsleben unbedingt seinen Platz finden? Das erfährst du hier.

In jedem Witz steckt Wahrheit. Vielleicht ist genau das das Absurde daran, was uns zum Lachen bringt. Witze können auch plump, unangebracht und nichts aussagend sein. Jeder hat eine andere Art von Humor. Wichtig ist, dass man sich seinen Humor bewahrt und sich auch mal so sehr schlapp lacht bis es in die Hose geht. Übrigens: Wusstest du, dass witzige Menschen oft auch klüger sind?

Was ist Humor?

Kennst du Joachim Ringelnatz? Das ist ein deutscher Schriftsteller, von dem die weisen Worte stammen: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ Klingt vielversprechend. Yess, Humor erlaubt es Menschen eine nicht ernsthafte Haltung zu Situationen im täglichen Leben einzunehmen. Dass uns der Kragen quasi nicht platzt, wenn es mal brenzlig wird. Vereinfacht gesagt: Humor ist eine lockere Sichtweise auf das Leben in all seinen Facetten. Wesentliche Aspekte dabei sind positiv denken, über sich selbst und seine Situation Lachen zu können, wenn etwas Mal nicht so gut läuft oder sogar sehr belastend ist. Hand aufs Herz, wie humorvoll bist du in brenzligen Situationen?

Seit mehr als 20 Jahren sind in Deutschland Clowns in Krankenhäusern unterwegs und bringen körperlich kranke Menschen zum Lachen. Auch Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen haben erkannt, dass sie Humor zur Behandlung von seelischen Erkrankungen einsetzen können. Doch warum?

Was passiert im Gehirn mit Humor?

Wenn wir lachen, weil wir etwas lustig finden, verändern sich unsere körperlichen Merkmale. Meist setzen wir ein breites Lächeln, Kichern, lautes Lachen bis hin zu Tränen, die fließen, ein. Wenn unser Sinn für Humor aktiviert wird, werden zusätzlich Glückshormone wie Dopamin, Endorphine und Serotonine im Körper freigesetzt.

Laut Forscher*innen dominiert in der ersten Phase eines Witzes die linke Gehirnhälfte. Demzufolge interpretiert das Gehirn einen Witz zuerst als eine ganz normale Geschichte. Sobald das Gehirn etwas in dieser Geschichte als witzig erkennt, sorgt die rechte Gehirnhälfte für die kreativen Fähigkeiten. Es bemerkt das Paradoxon. Einerseits entsteht das Lachen also nach dieser Erkenntnis. Aufgrund der menschlichen, geistigen Flexibilität können wir von einer logischen Situation (der Geschichte) zu einer absurden Situation (dem Witz) wechseln. Andererseits wird das Belohnungssystem aktiviert und unser Gehirn schüttet Dopamin aus. Das geschieht, wenn wir feststellen, dass die Geschichte in Wirklichkeit ein Witz war. Also erfreuen wir uns sozusagen auch an unseren eigenen geistigen Fähigkeiten. Genial!

Außerdem nimmt das Level des Stresshormons Kortisol leicht ab und der Spiegel des Bindungshormons Oxytozin steigt an. Was könnte das wohl bedeuten?

Wie zeigt sich Humor?

Lachen verschafft Durchhaltevermögen: In einem Experiment konnten Menschen, die anstrengende Tätigkeiten am Computer machten, die Tätigkeit länger durchhalten, wenn sie zuvor ein lustiges Video im Internet gesehen hatten. Klingt nach einem Witz, oder? Ist es nicht. Humor stellt zudem die Vernunft in Frage und schafft damit beim Denken assoziative Freiheit. Das bedeutet, dass du viele verschiedene Dinge auf einmal in deinem Kopf miteinander verknüpfst und somit großen Spielraum für deine Kreativität schaffst.

Lustige Menschen haben, wie bereits erwähnt, nicht nur einen höheren IQ. Es  wurde festgestellt, dass sich diese Intelligenz auch auf eine höhere emotionale Intelligenz ausweitet. Außerdem ist Humor eine unterhaltsame menschliche Tätigkeit, die typischerweise mit einer sozialen Interaktion verbunden ist. Also: Wenn Menschen zusätzlich offen und sympathisch sind, fügen sie sich erfolgreicher in die Gesellschaft ein. Das liegt an ihrer Fähigkeit, über sich selbst zu lachen oder spontan womöglich Fragen wie: „Wie schwer ist ein Eisbär?“ – „Schwer genug, um das Eis zu brechen!“, für ein Kennenlern-Gespräch nutzen. Dadurch fördern sie das Wohlbefinden, das oft z.B. Lachen bei anderen hervorruft. Das wiederum bedeutet, dass ulkige Menschen besser mit anderen in Kontakt treten und kommunizieren können. Mit anderen Worten: Sinn für Humor ist eine soziale Fähigkeit, die oft zu fruchtbaren sozialen Beziehungen führt. Wir erinnern uns: Der Spiegel des Bindungshormons Oxytozin steigt an. Humor kann somit teamfördernd am Arbeitsplatz sein.

Apropos Arbeit: Hast du dich schon mal gefragt: Wie wirken Personen mit Ernsthaftigkeit im Endstadium auf dich? Auch wenn sie sehr kompetent und professionell sind, macht es Spaß mit ihnen zu arbeiten? Wie wäre es, wenn auf deiner Arbeitsstelle mehr Leute lächelnd rumlaufen würden?

Was bringt Humor am Arbeitsplatz?

Ausgiebiges Lachen ist etwas, das wir alle genießen. Studien haben gezeigt, dass ein Sinn für Humor uns glücklicher macht und langfristig das Gehirn auf positive Weise verändert. Humor hat demnach eine Reihe an gesundheitlichen Vorteilen. Dadurch, dass das Level des Stresshormons Kortisol reduziert wird, reduziert Humor Stress und verbessert unter anderem das Immunsystem. Humor sorgt nachweislich für ein besseres psychisches Wohlbefinden und mehr Lebenszufriedenheit. Er fördert eine optimistischere Sichtweise auf die Dinge. Wie? Indem er hilft, auf belastende Situationen besser zu reagieren. Perspektiven werden verschoben, Abstand gewonnen und das Gefühl der Beherrschbarkeit wird gestärkt. Humor sorgt für die Auslösung von positiven Emotionen und fördert damit automatisch unsere Kreativität. Nicht zuletzt hat Humor einen positiven Einfluss auf unsere sozialen Bindungen.

Wir hatten es ja schon von Clowns in Krankenhäusern. Aber wie wirkt sich das im Job aus? Was macht ein Clown im Büro? Faxen. Funny, oder? Im Büro geht es darum Lockerheit in Kopf und Körper anzukurbeln. Dadurch wird Kreativität erzeugt und ein breiteres Denkmuster für bessere Ideen und damit mehr Erfolg wird freigesetzt. Des Weiteren lässt uns Humor gutmütiger mit Fehlern umgehen. Statt sich auf die negativen Folgen von Fehlern zu fokussieren, können wir die Situation humorvoll aus einer anderen Perspektive betrachten. Das löst Druck und führt dadurch zu weniger Fehlern. Generell kann eine humorvolle Sichtweise auf das Leben die Stimmung im Team heben. Folge davon sind: Eine positivere Einschätzung des Gegenübers und eine positivere Einschätzung der anderen von uns. Das führt zu einer besseren Zusammenarbeit. Und damit zu besseren Ergebnissen und gut gelaunte Kunden. Yeahi!

Wie kannst du Humor trainieren?

Was? Humor ist trainierbar? Klar, Lachen ist nachweisliches Muskeltraining: Mehr als 100 Muskeln arbeiten beim Lachen mit. Vor allem im Gesicht, aber auch Brustkorb und Bauch sind beteiligt. Mit circa 100 Kilometern pro Stunde, pressen wir unseren Atem aus der Lunge – ruckartig. Professor William Fry, der 1964 das Institut für Humorforschung an der Stanford University in Kalifornien gründete, fand heraus, dass 20 Sekunden Lachen den Körper mindestens genauso fordern wie drei Minuten Joggen. Krass, oder? Und genau deswegen solltest du deinen Humor trainieren.

Hier ein paar kleine Denkanstöße für dich für den Alltag: 

  • Humortagebuch führen: Was hat dich heute zum Lachen gebracht? Was fandest du lustig? Notiere es dir.
  • Humorbewusstsein. Worüber kannst du lachen? Weißt du’s? Versuche viel davon jeden Tag zu erleben.
  • Sei albern im Alltag. Was machst du einfach nur so aus Spaß an der Freude, ohne Sinn und Zweck?
  • Perspektivenwechsel: Was ist das Absurde, wenn mal was schiefläuft? Was wäre mit einem Lachen anders?
  • Über sich selbst lachen. Was sind deine Schwächen und negativen Eigenschaften? Habe Mut zum Scheitern und nimm dich nicht so ernst.
  • Raus aus der Routine: Neue Wege machen das Leben bunter. Nimm einen anderen Weg zur Arbeit, koche etwas anderes, bringe andere zum Lächeln oder probiere Lach-Yoga aus. Ultra witzig und effektiv! Denn: Du kannst nicht gleichzeitig lachen und grübeln.
  • Lächle! Trickse dein Gehirn aus.

Aber auch beim Witzig sein, ist Vorsicht geboten: Wann kann der*die andere das Gefühl bekommen, dass der Humor auf seine*ihre Kosten geht? Wann kann der Eindruck entstehen, dass du das Thema nicht mit der angebrachten Ernsthaftigkeit betrachtest? Nicht alles lässt sich mit Humor lösen. Bleib offen und empfänglich für die Vibes deines Gegenübers.

So mache ma Schluss für heut, oder? Schön, wenn von Feierabend die Sprache wäre. Die…

Zusammenfassung

…kündet das Ende an. Also: Sinn für Humor und Leichtigkeit hat jede*r! Damit du deinen (Berufs-)Alltag positiver gestalten kannst: Entscheide dich Tag für Tag dafür, das Leben für dich und andere ein wenig leichter zu gestalten.  Witze schaffen ein Gefühl der Verbundenheit. Sie vermitteln: Man kann darüber lachen. Das heißt, es ist zu bewältigen. Ganz klarer Kraftspender. Die Ausschüttung von Glückshormonen sorgt dafür, dass du dich bei deiner Arbeit und in deinem Alltag wohlfühlst. Du fühlst dich selbstbewusst und glücklich. Humor steigert damit deine Resilienz, also die Fähigkeit aus Lebenskrisen gesund hervorzugehen. Denk dran, mach Spaß mit Ernst. Aber auch daran: Aus Spaß wurde Ernst. Und Ernst ist heute schon drei Jahre alt.

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